
Die Verteidigungsstellungen am Kreuzbergpass
Die ersten Pläne zur Errichtung von Sperranlagen auf dem Kreuzberg-pass stammen aus dem März 1939. Zuständig für die Planung war das XIV. Armeekorps aus Treviso.
Ein Jahr später wurden die Pläne entsprechend der neuen Verordnung (circolare … ) vom Kommando des Armeekorps geändert eingereicht. Zur Sperrung der Richtung Val di Sesto – Kreuzbergpass wurde das System „A“ vorgeschlagen. System „A“ hätte sieben Werke umfasst, die großkalibrigen Geschossen Stand halten hätten müssen und zwischen dem Kreuzbergpass, Piano della Bisca und der Hochbrunner Schneid (3045m) gelegen wären. Die geplante Bewaffnung wäre gewesen:
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6 Haubitzen 100/17
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3 Pak, Kaliber nicht bekannt
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31 MG vermutlich 8mm
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3 MP, theoretisch 9mm
Für die passive Verteidigung der Werke waren Panzergräben geplant. Diese waren links und rechts der Straße geplant, während die Straße selbst durch Stecksperren (Np 20) blockiert worden wäre. Für die Verantwortlichen in Rom war dieses Projekt nicht effizient und auch finanziell nicht realisierbar.
Die Stoßrichtung Sextental – Kreuzberg-pass wurde strategisch als hohe Gefähr-dungsstufe bewertet, da bei einem Durchbruch durch diese Verteidigungs-stellungen die zu dieser Sicherungszone gehörenden anderen Sperr- und Verteidigungsanlagen aufgerollt hätten werden können. Der Planungsstab in Rom war bemüht einen solchen Kompromiss zu finden, bei dem diesem Gefährdungsszenario Rechnung getra-gen worden wäre und gleichzeitig die Kosten gesenkt hätten werden können.
Bis Ende Dezember 1940 waren in diesem Bereich die Sperranlagen bis auf den Silvella Pass fast fertiggestellt. Fast ein Jahr später im Dezember 1941 war der geplante Ausbau in folgendem Zustand:
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Am Kreuzbergpass 12 Werke fertig
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3 im Ausbau befindlich, jedoch nie beendet
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Teile dieser Anlagen am Kreuzberg-pass wurden von der italienischen Armee nach dem 2. Weltkrieg weiter benützt und im Jahre 1992 endgültig außer Dienst gestellt. Von allen existierenden Werken wurden in der Folge nur noch sieben genützt, die folgende Feuerkraft besaßen:
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27 sMG
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2 PAK 75/21
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2 PAK 90/32L
Um die Verteidigungseffizienz der existie-renden Werke zu erhöhen, wurden in den 70-er Jahren zwei weitere, tiefenge-staffelte Panzertürme (90/50) installiert. Diese stammten aus ehemaligen US Panzern des Typs M26 „Pershing“. Den Schutz dieser beiden Panzertürme ge-währleistete eine mit zwei sMG 7,62 aus-gestattete Panzerkuppel, die sich zwi-schen den beiden Panzertürmen befand. Diese beiden Panzertürme sowie die Panzerkuppel mit den zwei sMG hätten zusätzlich den Bereich der SS52 und der am Kreuzbergpass befindlichen Weiden abdecken sollen.
















